Schulchronik
Jetzt geht's in die Pestalozzistraße - Gründung unserer St. Nikolaus-Schule

Rückblick
In welche Schule gingen die Freienohler Schulkinder?

„Nach Kriegsende wurde die Schule erst im September 1945 wieder eröffnet. Bei einer Abstimmung im April 1946 über den weltanschaulichen Unterricht der Volksschule wurden für die konfessionelle Schule insgesamt 97,21% Stimmen abgegeben; davon für die katholische 93,35 % und für die evangelische 3,86 %. Auf Grund dieses Abstimmungsergebnisses führte die Schule, die von der vorherigen Regierung zur Gemeinschaftsschule erklärt war, wieder die Bezeichnung „Katholische Volksschule Freienohl“. (freienohler.de)

 

Durch den Zuzug von Evakuierten und Heimatvertriebenen war die Schülerzahl Ende 1947 auf 508 gestiegen. Zur Behebung des großen Schulraummangels wurden 1952 die zwei Lehrerdienstwohnungen in der sogenannten „Neuen Schule“ zu zwei modernen Klassenzimmern ausgebaut. Als Ersatz für die bisherige Dienstwohnung wurde auf der „Hohen Föhr“ ein Gebäude mit zwei Lehrerwohnungen gebaut. Da die Schulkinderzahl weiter anstieg, wurde 1955 auf einem Grundstück zwischen Friedhof und Schützenhalle der Grundstein zu einem neuen Schulgebäude, der sogenannten Nicolaischule, gelegt.“ (Clemens Liedhegener, Chronik Freiheit Freienohl „Anfänge“, S.80)

 

„Am 26. Mai 1955 wurde für den 1. Bauabschnitt (4 Klassenzimmer mit Nebenräumen und Hausmeisterwohnung) der neuen „Nicolaischule“ auf dem Grundstück zwischen dem „alten“  Friedhof und der „neuen“ Schützenhalle an der Pestalozzistraße der Grundstein gelegt. Am 24.September war das Richtfest und am 20.Oktober 1956 konnten die vier großen und modern eingerichteten Klassenzimmer eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben werden.“ (freienohler.de)

 

„Die Räume in der alten Schule an der Kirche, waren mit der Fertigstellung des 1.Bauabschnittes entbehrlich geworden. Über 100 Jahre, vom 01.Mai 1853 bis Ende Oktober 1956, hatten sie als Klassenzimmer gedient.

 

Zu Beginn des Jahres 1958 erfolgte der 2.Bauabschnitt (6 weitere Klassenzimmer, 1 Lichtspielraum, ein Duschraum und eine zweite Pausenhalle). Am 09.04.1959, nach den Osterferien, wurden die neuen Räume kirchlich eingeweiht. Sämtliche 10 Klassen der Volksschule mit 443 Schulkindern wurden nun in der neuen Nicolaischule unterrichtet.

 

Nach der Fertigstellung des 2. Bauabschnittes erübrigten sich auch die Räume der wie früheren sog. „Neuen Schule“ zwischen Hauptstraße und Alter Weg (Jetziges Feuerwehrgerätehaus).“ (freienohler.de)

 

„Die (…) freigewordenen Räume wurden an ein Textilunternehmen verpachtet. Wegen des Unterrichts der evangelischen Schulkinder – ihre Zahl hatte sich mittlerweile auf 70 vermehrt – beantragte die evangelische Kirchengemeinde im Jahre 1962 die Errichtung einer evangelischen Volksschule. Diesem Antrag entsprach die Gemeinde insofern, als hierfür zwei Klassenzimmer in der Nicolaischule freigegeben wurden. Lehrer der evangelischen Schule wurden: Lehrer Gampe, Frl. Gerling, und als deren Nachfolgerin Frl. Thiel“ (Clemens Liedhegener, Chronik Freienohl; Anfänge, S.81)

 

„Mit Beginn des Schuljahres 1963/64 wurde zu Ostern in Freienohl eine zweiklassige evgl. Volksschule eingerichtet. (…) Die beiden Klassen (1.-4. Jahrgang u. 5.-8. Jahrgang) wurden in zwei Klassenräumen der kath. Volksschule untergebracht. Den 1.-4. Jahrgang übernahm Frl. U. Gerling als Klassenlehrerin, den 5.-8. Jahrgang Herr H. Gampe als Klassenlehrer. (…) Am 13. März 1964 fand die offizielle Feier für die Entlaßschüler statt. (…) Am 20. März 1965 wurden 2 Jungen und 4 Mädchen entlassen. (…) Am 14. März 1966 fand eine Feierstunde für die Entlaßschüler statt. (…)“ (Schulchronik der evgl. Volksschule)

 

„Im September 1966 – elf Jahre nach dem Beginn des 1. Bauabschnittes, wurde für die nun vorhandenen 511 Schülerinnen und Schüler der dritte und letzte Bauabschnitt fertig gestellt.“ (freienohler.de) „Hiervon besuchten 216 Knaben und 221 Mädchen die katholische Volksschule, während 74 Kinder (34 Knaben und 40 Mädchen) in der evangelischen Schule unterrichtet wurden.“ (Clemens Liedhegener, Chronik Freienohl; Anfänge, S.81)

 

„Nach den Sommerferien wurde im September 1966 der dritte Schulbauabschnitt der Nicolai-Schule Freienohl seiner Bestimmung übergeben. In Anwesenheit von Herrn Rektor Lipke, Herrn Gampe, Herrn Architekt Winterhoff erinnerte Herr Bürgermeister Humpert in seiner Ansprache an die weitzurückliegenden Maßnahmen für die Erweiterungsbauten, die bis ins Jahr 1928 gehen. Damals habe man ein Gebäude gekauft, auf dem später die Schützenhalle errichtet worden sei. Erst mit der Aussiedlung des Hofes Flinkerbusch 1952 kam die Gemeinde in Besitz ausreichenden Geländes. 1954-56 und 1959 blieb noch Platz für das Ehrenmal und die Parkanlagen. Durch die Einrichtung der ev. Volksschule kam es 1964 zu einem akuten Schulraummangel, so daß der dritte Abschnitt 1965 in Angriff genommen wurde. Herr Bürgermeister Humpert dankte allen, die am Bau mitgeholfen hatten.“ (Schulchronik der ev. Volksschule, Freienohl)

Altes Rathaus mit einem Schulraum für die Freienohler Dorfjugend
Altes Amtshaus, 1878 als Schule gebaut und ab 1890 Verwaltungsgebäude des Amtes Freienohl
Altes Feuerwehrhaus, als Schule errichtet und von 1890 bis 1956 genutzt
Richtfest, 1. Bauabschnitt 1955
2. Bauabschnitt 1958
3. Bauabschnitt 1966
Lehrer Gampe, Bürgermeister Humpert, Architekt Winterhoff, Lehrer i.R. Demmel, Rektor Lipke (v.l.n.r.)
Architekt Winterhoff, Bürgermeister Humpert, Lehrer i.R. Demmel, Rektor Lipke (v.l.n.r.)

Schulreform
Originaltext aus der Schulchronik der Nicolaischule vom 05. April 1966

a) Mittelpunktschule

Die Volksschule in ihrer überkommenen Gestalt ist heute vielfach nicht mehr in der Lage, ihren Erziehungs- und Bildungsauftrag voll zu erfüllen. Wir leben in einer veränderten Welt. Unser Ausbildungsziel ist die heutige Welt, wenn nicht sogar die von morgen, sicherlich aber nicht die Welt von gestern. Um diesen Bildungsanforderungen zu genügen, reichen die kleinen Schulsysteme nicht mehr aus. Unterricht in seinen Jahrgangsklassen, neuzeitliche Methoden mit den dazu erforderlichen aufwendigen Lehr- und Lernmitteln können an einer kleinen Schule nicht durchgeführt werden. Diese Überlegungen zwingen zu einer Neuordnung des Volkschulwesens. Ziel dieser Neuordnung ist die Bildung von leistungsfähigen Mittelpunktschulen. Wenig gegliederte Schulen – vor allem in ländlichen Gegenden – sollen zu leistungsfähigen Mittelpunktschulen zusammengefaßt werden. Dabei sollen nach Möglichkeit großräumige Lösungen angestrebt werden. Bei der Neuordnung geht man zunächst von der Oberstufe aus. Vorangetrieben wird die Entwicklung durch die Einführung des 9. Schuljahres am 01.12.1966. Während die ersten vier  Jahrgänge nach Möglichkeit als Stammschule ortsnah in den Gemeinden verbleiben, soll die Hauptschule (die oberen Jahrgänge der Volksschule) zu seinen Jahrgangsklassen in einer Mittelpunktschule zusammengefaßt werden.

 

b) Neugliederung der Volksschule

Nach den Richtlinien des Kultusministeriums soll in Zukunft die Volksschule in eine Grundschule und in eine Hauptschule gegliedert werden. Die Grundschule umfaßt die Jahrgänge 1-4.  Die Hauptschule umfaßt die Jahrgänge 7-9.  Der Standort des 5. und 6. Schuljahres (Beobachtungsstufe) kann sowohl in Verbindung mit der Grundschule als auch mit der Hauptschule gewählt werden. Für die katholische Volksschule in Freienohl ergeben sich äußerlich betrachtet keine Veränderungen, da wir ohnehin ein ausgebautes Schulsystem haben und die Klassen der Oberstufe bereits seit einigen Jahren als reine Jahrgangsklassen geführt werden.

Schulreform
Originaltext aus der Schulchronik der Nicolaischule vom 03. Januar 1967

Kultusminister Holthoff beabsichtigt, die bisherige Volksschule in ihrem Bestand aufzulösen und daraus zwei Schularten zu bilden, die Grundschule mit den Jahrgängen 1-4 und die Hauptschule als weiterführende Schule mit den Jahrgängen 5-9. Für die Einführung der Hauptschule muß der Artikel 12 der Landesregierung geändert werden. Nach den Vorstellungen der Kultusminister können die Eltern über den Charakter der Grundschule abstimmen, ob die künftige Grundschule konfessionell katholisch oder evangelisch oder als Gemeinschaftsschule eingerichtet werden soll, dagegen soll die Hauptschule von Amts wegen als Gemeinschaftsschule errichtet werden. Erst wenn eine solche Hauptschule als Angebot besteht, können die Eltern, soweit sie im Einzugsbereich der Schule wohnen, eine 2. konfessionelle Hauptschule beantragen. das wird aber nur dort möglich sein, wo so viele Kinder die Schule besuchen, daß nach Einrichtung einer Gemeinschaftshauptschule, die vom 5. bis 9. Schuljahr zweizügig ausgebaut sein muß, d.h., jeder Jahrgang muß 2 eigene Klassen bilden können, noch genügend Kinder vorhanden sind für eine weitere Hauptschule (2 mal 390 Kinder). Erst dann, wenn noch genügend Kinder für eine konfessionelle Hauptschule zur Verfügung stehen, kann die Hauptschule auch als katholische oder als evangelische Schule nach dem Willen der Eltern eingerichtet werden. In all diesen Maßnahmen sieht vor allem die katholische Kirche einen Eingriff auf das Konkordat und auf das in der Verfügung verbriefte Elternrecht, so dass es in der Presse, im Rundfunk und im Fernsehen zu monatelangen heftigen Auseinandersetzungen kommt. Überschriften in den Zeitungen lauten:

 

Unruhe in der Schulfrage – Volksentscheid in der Schulfrage – Elternrecht und Preußenkonkordat – Führt die Schulfrage zum Konfessionsstreit – Warnung vor Kulturkampf – Bekenntnisschule – nur wenn 80% der Eltern es wollen – Professoren kritisieren Bischöfe in der Schulfrage – In der Schulfrage wird Verwirrung im größer-.

 

Es geht im Wesentlichen darum, den Bestand der bisherigen Bekenntnisschule zu wahren und das verbriefte Elternrecht aufrechtzuerhalten. Die Alternative „Leistungsschule oder Bekenntnisschule“ müsse als ebenso unpädagogisch wie unzutreffend abgelehnt werden.

 

Im Landtag von Baden-Würtemberg wurde mit 89 gegen 21 Stimmen die „Christliche Gemeinschaftsschule“ als Regelschule beschlossen. Dieser Beschluß wirkte sich auch auf die Beratungen in NRW aus.

Abstimmung über die Art der neuen Grundschule
Originaltext der Nicolaischule vom 28.03.1968

„Aus kommunalpolitischen Überlegungen heraus sollen die Gedanken der Schulreform in Freienohl bereits zum Beginn des neuen Schuljahres durchgeführt werden, d.h., die bisherige katholische und evangelische Volksschule in Freienohl soll aufgelöst und an ihre Stelle eine Grundschule und eine Hauptschule errichtet werden. Am 28.03.1968 hat die Gemeindevertretung Freienohl für die Kinder der Gemeinde Freienohl und der Ortschaft Olpe im Kreis Meschede die Errichtung einer Grundschule von Amts wegen beschlossen. Zur Grundschule gehören die Klassen 1-4. Die bisherige evangelische Volksschule Freienohl wird auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen wegen zu geringer Kinderzahl nicht bestehen bleiben können. Die Art der ab 01.08.1968 zu errichtenden Grundschule bestimmen die Erziehungsberechtigten. Sie haben darüber zu befinden, ob die künftige Grundschule als Gemeinschaftsschule oder als Konfessionsschule eingerichtet werden soll. Die Bestimmungsrechte der Eltern werden in einem Bestimmungsverfahren ausgeübt, das sich in eingeheimes Abstimmungsverfahren und ein Anmeldeverfahren gliedert. Stimmberechtigt sind die Erziehungsberechtigten, die im Abstimmungsverzeichnis von Amts wegen oder auf Antrag eingetragen werden und deren Kinder zur Zeit im 1., 2., oder 3. Schuljahr sind oder zum 01.08.1968 eingeschult werden. Das Verzeichnis liegt im Amtsgebäude zur Einsichtnahme aus. Eine Zweitausfertigung liegt für die Ortschaft Olpe beim Schulleiter in Olpe, Herrn Jarrasch, aus. In einer Bekanntmachung des Amtsdirektors vom 05.06.1968 wurde das Ergebnis des Abstimmungsverfahrens öffentlich bekannt gegeben. Danach ergab die Abstimmung für die Grundschule Freienohl mit dem Abstimmungsbezirk Gemeinde Freienohl und Ortschaft Olpe folgendes Ergebnis:

 

Stimmberechtigte: 346 Elternstimmen
Abgegebene und gültige Stimmen: 226 Stimmen
für die Errichtung einer Gemeinschaftsschule stimmten: 45 Eltern
für die Errichtung einer kath. Bekenntnisschule stimmten: 129 Eltern         
für die Errichtung einer ev. Bekenntnisschule stimmten: 2 Eltern
für die Errichtung Weltanschauungsschule: 0 Eltern

 

Das Ergebnis des Abstimmungsverfahrens erfüllte die Voraussetzungen eines geordneten Schulbetriebes für die Errichtung einer kath. Bekenntnisschule. Die kommende Grundschule (1.-4. Schuljahr) wird also eine kath. Grundschule sein. Hierfür musste nach den Bestimmungen des Gesetzgebers  außerdem noch ein ausdrückliches Anmeldeverfahren durchgeführt werden. Die Errichtung einer bestimmten Grundschulart konnte nur dann erfolgen, wenn die Zahl der angemeldeten Schüler so groß war, dass ein geordneter Schulbetrieb gewährleistet war, d.h., dass für 4 aufsteigende Klassen (160 Schüler) einer Schulart die Anmeldung erfolgen musste. Alle Eltern mussten ihre Kinder, die ab 01.08.1968 besuchen sollten, erneut für diese Schule anmelden. Diese Anmeldung war unabhängig davon, ob die Erziehungsberechtigten auch an der Abstimmung teilgenommen hatten.

Auszug Nr. 197 Protokollbuch Gemeinde Freienohl

Neuerrichtung einer katholischen Grundschule
Originaltext aus der Schulchronik der Nicolaischule vom 28. Juni 1968

Der Schulleiter war während der ganzen Sommerferien vollauf damit beschäftigt, vorbereitende Arbeiten zur Errichtung der neuen kath. Grundschule und der neuen Hauptschule zu leisten. In die Grundschule werden die Kinder vom 1.-4. Schuljahr aufgenommen. Zur Hauptschule zählen die Kinder des 5.-9. Schuljahres. Beide Schulen bilden verwaltungsmäßig eine eigene Einheit. Beide Schulen müssen aber bis auf weiteres von dem bisherigen Schulleiter geleitet werden. Auch der Schulbereich hat sich ausgeweitet. In die Grundschule gehen alle Kinder aus Freienohl, aus der Nachbarschaft Olpe, die zur Gemeinde Calle gehört, und alle Kinder aus der Gemeinde Visbeck. Die Hauptschule besuchen alle Kinder des 5.-9. Jahrganges aus Freienohl, aus Olpe, aus Visbeck und zunächst, wegen Raummangels nur die Kinder des 7.-9. Jahrganges aus Grevenstein. Die Gesamtkinderzahl der Grundschule beträgt 350 Kinder, die Gesamtzahl der Kinder der Hauptschule beläuft sich auf 284 Kinder. In der Grundschule wurden 10 Klassen eingerichtet und in der Hauptschule 8 Klassen. Das Problem, das zunächst dabei entstand, war die Frage, wie diese große Kinderzahl räumlich unterzubringen war. Ein weiteres Problem ergab sich daraus, daß etwa 92 Kinder von Olpe, Visbeck und Grevenstein mit Schulbussen aus Freienohl gefahren und nach Beendigung des Unterrichts wieder nach Hause gebracht werden mussten. Die Raumfrage konnte als Notlösung zunächst dadurch gelöst werden, dass unsere beiden Mehrzweckräume im 3. Bauabschnitt durch eine Trennwand in 2 eigene Klassenräume umgebaut wurden. Des Weiteren musste der Werkraum als Klassenraum eingerichtet werden. Außerdem wurden die beiden Schulräume in der bisherigen Schule in Olpe in Anspruch genommen, so dasse in Anspruch genommen, so daßerrichtet und von 1890 bis 1956 genutztes Amtes Freienohl für insgesamt 18 Klassen 17 Klassenräume zur Verfügung standen. Wegen der Schülerbeförderung wurde seitens der Amtsverwaltung mit der Bundesbahn und dem Omnibusunternehmen Herbert Zacharias in Freienohl Verbindung aufgenommen. Längere Verhandlungen über Möglichkeiten der Beförderung und auch über den Preis führten dazu, dass dem Omnibusunternehmen Herbert Zacharias in Freienohl der Zuschlag erteilt wurde, so dass Herr Zacharias in Zukunft die Schulbusfahrten für unsere Grund- und Hauptschule durchführen sollte. Die Einteilung und Aufgliederung der Klassen nach konfessionellen Gesichtspunkten, um die Gestaltung des Religionsunterrichtes möglichst reibungslos vornehmen zu können, sowie die Aufteilung der Fahrschüler auf die einzelnen Klassen gestaltete sich recht schwierig, und es musste darauf geachtet werden, dass die Fahrschüler möglichst gleichzeitig morgens den Unterricht beginnen und auch möglichst gleichzeitig den Unterricht mittags beenden konnten. All diese Gesichtspunkte in einem Gesamtstundenplan zu berücksichtigen, war außerordentlich schwierig, zumal für die Hauptschule eine neue Art des Unterrichts hinzukam, wobei durch den differenzierten Unterricht Schülergruppen desselben Jahrganges in den verschiedenen Fächern ausgetauscht werden mussten. Am Ende der Ferien erkrankte der Schulleiter an einem Herzinfarkt und war deshalb an den ersten beiden Tagen des neu beginnenden Schuljahres dienstunfähig.

 

„Zum 01.08.1968 wurde die ev. Volksschule Freienohl aufgelöst. Die Kinder wechselten in die kath. Grundschule und in die Hauptschule (Gemeinschaftsschule) über.“

 

Schulchronik der evangelischen Volksschule

Bekanntmachung Errichtung Schule

Neuerrichtung einer der Grund- und Hauptschule
Originaltext aus der Schulchronik der neuen Grund- und Hauptschule

Konferenz aller Lehrer der neuen Grund- und Hauptschule

 

„Der Schulleiter fühlte sich verpflichtet, trotz schwerer Erkrankung diese Konferenz selbst zu leiten, weil bei der Neugliederung der Schule auch erhebliche personelle…"

Hier bricht das Tonband, auf das Herr Lipke diese Schulchroniken zu diktieren pflegte, ab.

Herr Lipke hat die Schulen unter letztem persönlichem Einsatz, unterbrochen von schweren Krankheiten, beide bis zum September 1969 geführt.

Dann wurde die Hauptschule von Herrn Rektor Lothar Scheide übernommen.

In den Weihnachtsferien 1969/70 erkrankte Herr Lipke wiederum und konnte nun die Schule nicht mehr leiten.

Herr Lipke starb am 5. Juni 1970, von allen, die ihn kannten, als überaus pflichttreuer Beamter und Erzieher aus innerster Berufung geschätzt.

 

„Leider wurde in der Zeit seiner Arbeitsüberlastung und Krankheit, sowie in der Zeit der Vakanz der Schulleiterstelle diese Chronik nicht weitergeführt, so daß gerade die Berichterstattung über die entscheidende Zeit des eigenständigen Aufbaus der Grundschule, die den Name

Katholische Grundschule St. Nikolaus

führt, fehlt.

 

Es soll versucht werden, die nötigsten Dinge aus dem Konferenzprotokoll für die Chronik festzuhalten.

 

Aus dem Protokoll der Konferenz vom 08.08.1968 geht folgende Planstellenbesetzung der kath. Grundschule hervor:

 

Herr Rektor Lipke

Frau Konrektorin Buchberger

Herr Jarasch

Herr Nolte

Herr Padberg

Herr Hamer

Fräulein Haunhorst

Fräulein Thiel

 

Eine Planstelle bleibt unbesetzt. Es  wurden folgende Klassen-  und Raumverteilungen beschlossen:

 

Klasse

Lehrer

Klassenstärke

Raum

1a

1b

1c

2a

2b

3a

3b

4a

4b

4c

Frl. Haunhorst

Frl. Thiel

Frl. Thiel

H.  Jarasch

Frl. Hannhorst

H. Hamer

H. Padberg

Fr. Buchberger

h. Nolte

H. Nolte

34

37

34

42

42

35

34

32

34

31

Olpe

6

6

Olpe

7

8

9

10

Mehrzweckraum 1

Werkraum

 

Aus dem Protokoll, der Konferenz vom 22.08.1969, der ersten Konferenz des Schuljahres 1969/70 geht hervor, daß die Schule zu diesem Zeitpunkt 360 Kinder zählte, die in 10 Klassen unterrichtet wurden, und zwar:

 

Klasse

Lehrer

Klassenstärke

Raum

1a

Frau Thiel

39

6

1b

Frau Haunhorst

39

6

1c

Herr Beck

35

Olpe

2a

Herr Padberg

31

9

2b

Herr Lipke

34

7

2c

Frau Thiel

30

10

3a

Frau Hannhorst

44

8

3b

Herr Jarasch

40

Olpe

4a

Herr Hamer

34

MZR2

4b

Frau Buchberger

34

MZR1

 

Der Klassenstundenzahl von 214 Stunden stand eine Lehrerstundenzahl von 196 Stunden gegenüber. Es musste der Unterricht pro Klasse um 2 Stunden gekürzt werden. Im Oktober 1969 verließ Herr Padberg die Schule. Dadurch entstand ein weiteres Stundendefizit, das nur durch das Einspringen der pensionierten Lehrerin Frl. Änne Kaulmann einigermaßen angeglichen werden konnte. Am 01.12.1969 nahm Frau May den Unterricht an unserer Schule auf.

Zum Gedenken an Herrn Lipke
Rektor gewählt für die Hauptschule