Novellen aus der Klasse 4c
geschrieben im September 2017

 

Eine Novelle ist eine kurze Erzählung.

Wesentliches Merkmal der Novelle ist nach Goethe „eine sich ereignete unerhörte Begebenheit“, ein einziges Ereignis oder Erlebnis, eine interessante Neuigkeit. Eine Novelle zeichnet sich dadurch aus, dass sie in einem Rutsch zu lesen ist.

 

 

 

Peter und die Monstertoilette

Peter und Anastasia sind an einem Freitagmorgen in der Schule. Schon klingelt es zur Pinkelpause. Peter rennt aufs Klo, sucht sich eine Toilette aus und setzt sich drauf.

Plötzlich springt er auf und ruft: „Aua!“. Die Toilette hat ihn gebissen. Er läuft zum Lehrer und erzählt ihm alles, doch der Lehrer glaubt es ihm nicht.

Nun läuft er zu Anastasia und erzählt auch ihr, was passiert ist. Jetzt gehen beide zum Lehrer und erzählen alles noch einmal von vorn, doch der Lehrer glaubt es ihnen immer noch nicht und sagt: „Geht auf eure Plätze, es schellt gleich.“

Die letzte Stunde fängt an. Sie schreiben eine Deutscharbeit. Peter ist gerade fertig geworden, da schellt es auch schon.

„So,“ sagt der Lehrer, „ihr könnt, gehen, nur Peter und Anastasia müssen noch hier bleiben.“

Als alle aus dem Klassenzimmer sind, spricht der Lehrer noch einmal mit Anastasia und Peter. Sie gehen alle drei aufs Klo und gucken, ob das überhaupt stimmt, was Peter ihnen erzählt hat.

Als sie die Toilettentür öffnen, läuft eine Ratte aus der Toilette ...

 

Leichtsinnig

Arne, Leo, Mathias und ich waren bei einer Feuerwehrübung im Wald am Lörmecketurm. Das THW war da, ein Notarzt und eine Feuerwehr. Wir waren als erstes beim THW. Eine Puppe lag unter Holzstämmen. Erst mal wurden die Holzstämme stabilisiert, dann haben sie die Puppe rausgezogen und auf eine Liege getan.

In der Pause sind wir zum Lörmecketurm gegangen und sind hoch und wieder runter gelaufen. Danach wurden noch Fotos gemacht.

Nach den ganzen Übungen sind wir ins Feuerwehrauto gestiegen. Wir waren so viele, dass es eng wurde und wir konnten uns nicht anschnallen. So sind wir losgefahren, ohne uns anzuschnallen. Dann sind wir aus dem Wald gefahren.

Auf einmal kam ein Auto um die Ecke. Wir mussten scharf bremsen und ich bin gegen die Vordersitze geknallt. Aua! Die Lippe ist geschwollen. Es tat zwar weh, aber ich bin ja Sauerländer. Also nicht geheult, dafür richtig angeschnallt und nach Hause gefahren.

 

 

Füttern verboten, Klauen erlaubt! 

An einem Samstagmorgen gingen Mama, Papa, Hannes und ich in den Zoo. Mama hat sich, bevor wir gegangen sind, vier Bananen und ein paar Erdnüsse mitgenommen. Dann fuhren wir los. Als wir angekommen sind, bezahlte Papa und wir gingen rein. Als erstes gingen wir zu den Giraffen, danach zu den Affen. Als wir da waren, wollte Hannes seine Banane essen. Er ging mit der Banane in der Hand zum Gitter und schaute sich die Affen an. Auf einmal sprang ein Affe an das Gitter und klaute Hannes die Banane. Hannes bekam so einen Schreck, dass er schreiend weglief. Mama konnte ihn noch einholen und beruhigen. Dann sind die beiden zu uns gekommen und wir sind alle zusammen zu den Elefanten gegangen. Als wir da waren, wollte ich ein paar Erdnüsse essen. Mama gab sie mir in eine kleine Schale. Bei den Elefanten war kein Gitter, sondern eine Mauer mit Glaskreisen, wo man durch gucken kann. Ich habe durch die Kreise geguckt und meine Erdnüsse gegessen. Auf einmal schoss ein Elefantenrüssel über die große Mauer drüber in meine Schale. Ich habe so einen Schreck gekriegt, dass ich umgefallen bin. Zum Glück konnte Papa mich noch auffangen. Füttern ist ja eigentlich verboten, aber die Tiere haben uns die Sachen ja geklaut!

 

 

 

Wie du mir, so ich dir

Am Sonntag war ich auf der Geburtstagsfeier von meiner Tante.

Als ich am Essen war, fragte mich Max die ganze Zeit, wann ich fertig bin. Dann sagte ich: „Ich bin fertig, wenn ich fertig bin.“

Er hat mich trotzdem so genervt, dass ich keinen Hunger mehr hatte. Ich sagte zu Max: „Ich möchte mit dir Schleichtiere spielen.“ Er sagte: „Ok, machen wir.“

Er lief aber weg und sagte: „Ich komme gleich, bleib du hier.“ Weil er nach zehn Minuten immer noch nicht da war, wollte ich ihn suchen. Irgendwann fand ich ihn draußen mit Sofie am Spielen. Ich dachte, er will gar nicht mit mir spielen. Deswegen wollte ich nach Hause und habe die Schleichtiere mitgenommen.

Abends klingelt das Telefon. Max ist dran. Er fragt: "Hast du meine Schleichtiere mitgenommen?“ Ich sagte: „Ja, habe ich. Ist doch klar. Ich warte immer noch auf dich. Du wolltest doch mit mir spielen. Komm rüber!“

 

 

 

Der verlorene Autoschlüssel

Am Donnerstagmorgen wollte meine Mutter zur Arbeit fahren. Aber sie hatte keinen Bock. Da habe ich zu meiner Mutter gesagt: „Jetzt steh auf, Mama. Ich gehe auch immer zur Schule.“ Dann ist meine Mutter aufgestanden. Plötzlich ist sie ausgerastet und hat geschrien: „Wo ist mein Autoschlüssel?“ Meine Mutter hat zu mir gesagt: „Kannst du mir helfen?“ „Womit?“ „Mein Autoschlüssel ist weg!“ „Okay.“

Wir haben im Wohnzimmer gesucht, wir haben in der Küche gesucht, wir haben sogar im Kinderzimmer gesucht. Aber irgendwann ist Mama zu Opa gegangen und hat seinen Autoschlüssel genommen.

Mama wollte gerade losfahren, da habe ich den Autoschlüssel im Badezimmer unter dem Fön gefunden. Ich bin so schnell gerannt, wie es geht. Auf einmal bin ich gestolpert. Der Autoschlüssel ist aus meiner Hand geflogen und auf die Fensterscheibe von dem Auto geknallt. Mama ist sofort ausgestiegen und zu mir gegangen. Sie hat gefragt: „Alles gut, Joschi? Hast du dir weh getan?“ Ich sagte: „Nein, nein, es geht mir gut.“ „Joschi, wärst du so lieb und würdest den Schlüssel von Opa zurückbringen?“

„Ja mache ich.“ Mama fuhr los und hat ganz lange für mich gehupt.

 

 

 

Luca der Profi

Meine Familie und ich waren in der vierten Ferienwoche in Hamm zum Wasserski fahren.

Wir sind zuerst auf die Anfängerbahn gegangen, weil wir noch nie Wasserski gefahren sind.

Zuerst fährt mein großer Bruder. Er fällt aber schon auf der Hälfte hin und schwimmt langsam an den Rand.

Jetzt bin ich dran. Ich denke: „Wenn mein großer Bruder es schon nicht schafft, schaffe ich es erst recht nicht.“

Nun hocke ich mich hin und lasse mich aufs Wasser ziehen. Doch ich komme meinem Bruder immer näher. Schließlich habe ich ihn ganz eingeholt. Und ich bin sogar noch weiter als mein Bruder gekommen. Das, was ich gedacht hatte, war falsch. Ich habe die Bahn sogar ganz geschafft.

Als ich hinten angekommen bin, denke ich: „Ach du heilige Schokolade, ich bin weiter als mein Bruder gekommen.“

Aber er hat es dann auch noch bis ganz hinten geschafft.